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Obedience-Seminar mit
John van Hemert und seinem Tervueren Milton
der swhv-KG11, November 2005

John und Milton

Seit dem Frühjahr 2005 gibt es in der KG 11 ein regelmäßig stattfindendes Obedience-Training auf Kreisebene. Durch Gespräche mit den aktiven Übungsleiter der KG 11 im Bereich Obedience zeigte sich ein starkes Interesse an einem speziellen Trainingsseminar für die Trainer und Übungsleiter mit einem international anerkannten Ausbilder. Nachdem von Seiten der KG-Leitung grünes Licht gegeben wurde, begann schon im Frühjahr die Suche nach einem geeigneten Seminarleiter. Bei dem Besuch der Obedience-EM in Stockerau fiel die Wahl aufgrund mehrerer Empfehlungen auf John van Hemert, der bei der WM als Leistungsrichter tätig war.
John van Hemert ist schon seit über 25 Jahren im Hundesport tätig und seit 8 Jahren als Leistungsrichter Obedience im Einsatz. Mit seinem derzeitigen Hund Milton, einem Tervueren, nahm er an der Obedience-WM in Dortmund und der Obedience-EM in Turin teil. Er trainiert zusammen mit der diesjährigen holländischen Starterin Liesbeth Meijis und möchte sich für die WM 06 in Posen, Polen, qualifizieren.

Aufgrund seines gedrängten Terminplanes einigten wir uns auf ein dreitägiges Seminar vom 04. bis 06. November 2005 und konnten für das Training kein besseres Wetter haben. Temperaturen um 10º mit Sonne und blauem Himmel trugen das ihre zu der guten Stimmung bei. Schon im Vorfeld wurde eine Starterliste der 16 aktiven Teilnehmer mit den jeweils teambezogenen Trainingsproblemen zusammengestellt, so dass John einen genauen Trainingsplan aufstellen und die Trainingsgruppen nach Leistungsklassen einteilen konnte. Trainiert wurde in zwei Gruppen mit je acht Teams. Die pausierenden Teams waren immer als aktive Zuschauer beteiligt und zeigten ihr Interesse durch rege Zwischenfragen.

John van Hemert baut sein Training auf positive Trainingsmethoden mit Leckerli, Spiel und Lob auf. Er setzt den Clicker oder ein Lobwort ein und arbeitet mit Hand-Touch. An erster Stelle steht für ihn jedoch der Spaß am Training für Hund und Mensch, den nur auf diese Weise können Bestleistungen erzielt werden. Trotz allem vergisst er nie die Ernsthaftigkeit des Hundesportes und den Leistungsbezug. Da John fließend Deutsch spricht, konnte er direkt auf jeden Seminarteilnehmer eingehen und die einzelnen Problemfälle und Fragen diskutieren.

Durchgeführt wurde das Seminar auf dem Trainingsplatz des HSV Thanheim, der alle regulären Übungskurse für dieses Wochenende absagte und in gewohnt professioneller Weise für die Verpflegung der Seminarteilnehmer und Zuschauer sorgte. Am Freitag startete das Seminar mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Im Anschluss mussten die Teams in Vierergruppen kurz selbst trainieren, damit John sich ein Bild von den angewandten Trainingsmethoden machen konnte. Die Gruppe 1 startete danach mit dem aktiven Training bei dem John Clicker und Handtouch demonstrierte, Aufmerksamkeit des Hundes durch Spiel und Motivation einforderte und dies in Leinenführigkeit und Freifolge einsetzte. Sein Tervueren Milton musste einige Male als Anschauungsobjekt herhalten. In der Gruppe 2 wurde anschließend der Apport geübt, stellt doch vor allem das Metall immer wieder ein Problem dar. Nach nur kurzer Mittagspause standen bei beiden Gruppen Schnelligkeitsübungen auf dem Programm. Dazu wurden Motivationsmittel jeglicher Art in der Box und am Kegel eingesetzt und auch die Hundeführer kamen zu einigen sportlichen Einlagen.

Am Samstagmorgen trainierte die Gruppe 1 die Freifolge, die Grundstellung und die Positionswechsel bei der Distanzkontrolle. Bemängeln konnte John hier vor allem die fehlende Motivation durch den Hundeführer und die zu langen Trainingseinheiten, die beim Aufbau der Übung dem Hund den Spaß nehmen aufmerksam bei Fuß zu gehen. Die Gruppe 2 wurde nach der Mittagspause in der Geruchsunterscheidung trainiert. Es zeigte sich, dass einige Hunde doch noch erhebliche Probleme bei der Nasenarbeit zeigen und an Stelle eines ruhigen Suchens einfach apportieren. Aber auch hier gab es gezielt Tipps wie die Nasenarbeit verbessert werden kann. Zum Abschluss des zweiten Tages kam noch die Distanzkontrolle. Der Abstand zwischen Hundeführer und Hund sei laut John für die Trainingsphasen oft zu weit und Fehler würden sich einschleichen, die erst in den Prüfungen bemerkt würden.

Am letzten Trainingstag wurde wieder im Wechsel geübt. Die Beginner wurden an das Sortieren heran geführt, das saubere Aufstehen demonstriert und Tipps für die Gruppenübungen mit Sitz und Platz gegeben. Die fortgeschrittenen Teams übten Schritte seitlich und rückwärts, sowie das Herankommen mit Steh und Platz. Nachmittags standen noch einmal die eigenen Trainingswünsche an.

Der Spaß an der Arbeit mit dem Hund und die Motivation und Bestätigung des Hundes zogen sich als Leitfaden durch das ganze Seminar. Die Art, wie John arbeitet, hat allen Teilnehmern einige neue Anregung gegeben und der Umgang mit seinem Hund begeisterte nicht nur während den Trainingseinheiten sondern auch bei den gemeinsamen Ausflügen am Abend. Nach drei lehrreichen aber auch anstrengenden Tagen war allen Teilnehmern klar, dass weitere Trainingsseminare folgen sollen.

Wolfgang Henle
OfO KG 11

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