Federvieh

Im Herbst 2004 sind wir in die Hobby-Geflügelhaltung eingestiegen: Indische Laufenten bevölkern seither unseren Garten und Scotti hat nun eine Aufgabe mehr. Morgens hilft er beim Raustreiben und Umstellen, abends treibt er sie ins Entenhaus. Selbst Muffin und unsere Kater akzeptieren das Federvieh und lassen die Laufis in Ruhe.
Bevor die Laufis bei uns einziehen konnten, informierten wir uns etwas genauer über die Haltungsanforderungen. Es musste erst einmal etwas Vorarbeit geleistet werden. Eine Ecke unseres großen Gartens wurde geopfert und als Entengehege eingezäunt. Mit gut 40m² ist das Gehege groß genug, auch wenn die Laufis mal für einen ganzen Tag nicht in den Garten dürfen.
Im Gehege wurde eine Kinder-Sandmuschel als Teich so eingegraben, dass sie ebenerdig ist und dennoch zum Leeren und Reinigen leicht ausgehoben werden kann.

Dann musste noch ein Entenhaus her. Eine alte Transportkiste aus Holz (1,20x1,00 m) diente als Grundkonstruktion. Wegen der kalten Winter am Rande der Schwäbischen Alb wurde diese mit Syropor wärmegedämmt und von außen mit Holz verkleidet. Als Einstreu werden Holzspähne und Hächselstroh verwendet. Zum besseren Misten erhielt das Haus eine Bodenwanne aus Teichfolie. Eine Dachhälfte wurde klappbar mit Scharnieren angesetzt und das Dach von außen komplett mit Teerpappe wasserdicht gedeckt.

Als das Gehege fertig war, holten wir Ende 2004 bei Andrea Sperling drei forellenfarbige Laufis, einen Erpel und zwei Enten. Über den Winter haben sie sich ganz gut eingelebt und an Ostern fingen sie auch zu legen an und wir hatten regelmäßig morgens zwei Eier im Entenhaus. Im April war dann aber der Fuchs unterwegs und eine der Enten musste ihr Leben lassen. Sofort war klar, dass Gegenmaßnahmen getroffen werden mussten. Das Gehege wurde nach außen mit engmaschigem Zaun gesichert, zusätzlich stellte ich für einige Zeit einen Elektroschafzaun auf. Eine, lieber zwei zusätzliche Enten sollten her.
Nach längerer Suche konnten wir zwei zusätzliche Laufis erstehen. Die beiden sind Anfang Mai aus Naturbrut geschlüpft und zogen mit ca. 6 Wochen bei uns ein. Unser alter Erpel war darüber gar nicht glücklich und jagte die Kleinen öfters durch den Garten. Das Zusammenleben der Vier hat sich im Laufe des Sommers aber eingespielt.
Nach der Herbstmauser kam die Ernüchterung und ein Alptraum wurde war: Die beiden “Kleinen” waren nun erwachsen und beides waren Erpel. Zum Glück hatten wir nun in der näheren Umgebung Bekannte, die auch Laufenten halten und so konnten wir ein paar Tauschaktionen starten und den Erpelüberschuß ohne Schlachtungen meistern. Seit Herbst 2005 besitzen wir nun insgesamt sechs Laufis, drei Erpel (einer ist nicht reinrassig, dafür handzahm) und drei Enten (naturfarben, lachsfarben und schwarz).

Trotz aller Widrigkeiten haben die Enten schon wieder mit Legen begonnen, wenn auch unregelmäßig. Im Freilauf ist natürlich kein einziger Grashalm mehr zu finden, dafür müssen sie sich aber nicht durch die Schneemassen kämpfen.
Im Vergleich zur Freilandhaltung ist jetzt alles aufwändiger geworden: Misten, Wassernachschub, Füttern. Wir haben aber trotzdem noch viel Spass an unseren Laufis und wollen sie auf jeden Fall beibehalten.

Das Projekt Gänse haben wir etwas zurück gestellt, vorwiegend wegen der Vogelgrippe und der eingeschränkten Freilandhaltung. Wir wollen erst mal abwarten, wie sich das alles weiterentwickelt, da wir auf keinen Fall eine reine Stallhaltung wollen.

Kurz nach den geglückten Tauschaktionen kam der nächste Rückschlag: Die Vogelgrippe und die damit verbundene Stallpflicht.
Das ursprüngliche Entenhaus erwies sich für eine länger andauernde Aufstallung als zu klein und so musste unser Geräteschuppen herhalten. Der halbe Schuppen wurde ausgeräumt und mit einer Bodenfolie ausgekleidet. Mit Hobelspähnen und Kurzstroh wurde der neue Stall kräftig eingestreut. Zusätzlich wurde vor dem Schuppen ein überdachter Freilauf eingerichtet. Zusammen sind das fast 30m². Wir denken, dass diese Haltungsform noch in angemessenem Rahmen abläuft, auch wenn wir den Laufis gerne mehr Lauffläche gönnen würden. Sollte die Aufstallungspflicht länger andauern werden wir Stall und Freilauf im Frühjahr optimieren und das eigentliche Gehege zur überdachten Voliere ausbauen.

Der Traum “Schafe” rückt dafür aber immer näher. Allerdings sind auf dem auserkorenen Wiesenstück auch noch einige Vorarbeiten notwendig, bevor die Schafe dann kommen können. Dies wird sich bei den momentanen Wetterverhältnissen aber noch etwas hinziehen. Solange können wir uns ja noch den Rassekatalog der GEH zu Gemüte führen und uns eine für uns geeignete der gefährdeten Rassen aussuchen.

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© Wolfgang Henle & Ursel Schön